Hans Kloss:
Schwäbisch Gmünder Epos
Nach dem Stauferrundbild in Lorch ein neues Monumentalwerk
Das Schwäbisch Gmünder Epos entstand zum 850. Stadtjubiläum und umfasst fünfzehn Episoden aus der Stadtgeschichte von Schwäbisch Gmünd. Es ist im ersten Obergeschoss der "Grät" zu besichtigen. Kloss arbeitete von Mai 2009 bis Ende 2012 an diesem Werk.
Nachdem das Staufersaga-Panorama im April 2017 vom zweiten Obergeschoss in einen Raum neben dem Schwäbisch Gmünder Epos umgezogen ist, bildet dies jetzt zusammen das neue Panoramamuseum Schwäbisch Gmünd.
Als dieses Foto Anfang 2016 gemacht wurde, befand sich das Staufersaga-Panorama noch zweiten Obergeschoss der Grät. Heute befindet es sich im Raum hinter der Wand mit der weißen Tafel.
Die Bilder des Schwäbisch Gmünder Epos werden hier in der Reihenfolge wie in der 2012 veröffentlichten 36-seitigen Broschüre "Schwäbisch Gmünder Epos – Stadtgeschichte in Bildern" vorgestellt, die nicht immer der historischen Reihenfolge der Ereignisse entspricht.
Der Stauferkönig gilt als Gründer der Stadt, die an der Mündung des Waldstetter Baches in die Rems liegt. Im Hintergrund die Burg Hohenstaufen (links) und das Kloster Lorch (rechts).
Agnes, die Frau des ersten Stauferherzogs Friedrich I. von Schwaben, hat der Sage nach ihren goldenen Ehering verloren. Als dieser im Geweih eines erlegten Hirsches entdeckt wurde, soll sie am Fundort die Johanniskirche gestiftet haben. Im Hintergrund die Burg Hohenstaufen (links) und das Remstal mit dem Kloster Lorch (rechts).
3. Die Gmünder Legende von den Heiligen Drei Königen
Der Sage nach sollen die Reliquien der Heiligen Drei Könige auf ihrem Weg von Mailand zum Kölner Dom, wo sie bis heute in einem Schrein aufbewahrt werden, für eine Nacht in der Grät untergebracht worden sein.
4. König Konrad (Konradin) vor der Johanniskirche
Weihnachten 1266 verbrachte Konradin in Gmünd, bevor er im September 1267 nach Italien zog, wo er 1268 in Neapel enthauptet wurde.
5. Der Neubau der Stadtkirche (Münster)
Die romanische Vorgängerkirche des Heilig-Kreuz-Münsters wurde im 14. Jahrhundert in eine gotische Hallenkirche umgebaut. Peter Parler war mit dem Neubau des hier noch bestehenden romanischen Chors beauftragt.
6. Aussätzigenspital St. Katharina
Außerhalb der Stadtmauern wurde 1356 im Westen von Gmünd eine Kapelle für Kranke und Aussätzige gestiftet, die sich zu einem Hospital entwickelte.
Im 16. Jahrhundert befand sich ein Fachwerk-Rathaus auf dem oberen Marktplatz. Rechts der große Chor der Johanniskirche, die im 15. Jahrhundert gotisiert worden war und erst im 19. Jahrhundert wieder in den heutigen romanischen Zustand zurückgebaut wurde.
8. Die Schlacht von Waldstetten
Am 1. September 1449 stürmten die Gmünder die rechbergische Burg auf dem Eichhölzle in Waldstetten. Auf dem Rückweg wurden sie aber vom Rechberger und württembergischen Truppen in eine Falle gelockt. Dieses Fiasko war das letzte militärische Unternehmen der Gmünder.
9. Die gescheiterte Reformation von Schwäbisch Gmünd
Der Rat der Stadt ließ 1529 sieben unbeugsame Widertäufer hinrichten. Man sieht sie links durch das Fenster des Sitzungssaales im Rathaus. – Rechts der Reformator Andreas Althammer, verheiratet mit einer Gmünder Bürgertochter, der ein bedeutender Humanist und Reformer war.
Die apokalyptischen Reiter über dem Johannisplatz im 16. Jahrhundert. Im Vordergrund die Gmünder Maler Jörg Ratgeb (links) und Hans Baldung Grien (rechts).
Ende des 17. Jahrhunderts kamen Schlittenfahrten in Mode. Hier ein Blick vom Lindenfürst hinunter auf Gmünd. Auf dem Schlitten die Gattin von Franz Achilles Stahl, rechts ein Rosenkranzverkäufer mit Familie.
Die Gold- und Silberschmiede waren ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Gmünd. Ein Kaufmann betritt die Werkstatt und wird vom Meister ehrerbietig begrüßt. Gesellen feilen und hämmern. Links werden einer reichen Dame Schmuckwaren angeboten.
Die Salvatorkirche entstand Anfang des 17. Jahrhunderts. – 1858 wurde beschlossen, die Remstalbahn von Stuttgart über Gmünd nach Nördlingen zu bauen. Am 29. Juni 1861 traf die erste Dampflok in Gmünd ein.
1901 wurde in der Klösterlestraße ein Hallenbad im Jugendstil errichtet. 1974 wurde der Abriss beschlossen, heute gibt es dort Parkplätze. Laut Kloss erreichte "der architektonische Vandalismus der 1970er Jahre hiermit seinen Höhepunkt."
1969 veranstalteten junge Künstler den "Gmünder Kunstmarkt 69" und schockierten die Bevölkerung. Auf dem Gemälde hat Hans Kloss viele damalige Protagonisten, zu denen er auch selbst gehörte, dargestellt. Details.
Das Bild hängt gegenüber dem Eingang zum Gmünder Epos in einem tresorartigen Raum. Hier sollen im Jahre 1164 die Reliquien der Heiligen Drei Könige auf ihrem Weg von Mailand nach Köln für eine Nacht untergebracht worden sein. Hierzu auch Bild 3. – Der Tresorraum wurde aber vermutlich erst im 15. Jahrhundert eingebaut.
Diesem Ereignis ist auch das spätgotische Dreikönigsrelief an der Fassade der Grät gewidmet. Es entstand um 1500 und stammt vermutlich aus der Nikolauskapelle im Kappelturm, einem 1792 abgebrochenen nordöstlichen Stadttor.
Klaus Graf: Die Heiligen Drei Könige und Schwäbisch Gmünd. In: Ostalb-Einhorn Band 10 (1983), S. 96-100.
Das Gmünder Epos von Hans Kloss (Carl Bächtold)
Die Katze bringt die Staufer in die Spur
Geschichten aus der Geschichte
Panoramamuseum Schwäbisch Gmünd